(ots) - Anlässlich des 25. Jahrestages der
UN-Kinder-rechtskonvention am 20. November 2014 fordert der Deutsche
Kinderschutzbund Bundesverband (DKSB), die Kinderrechte bekannter zu
machen und endlich im Grundgesetz zu verankern.
Noch nicht einmal die Hälfte aller Kinder in Deutschland zwischen
8 und 12 Jahren weiß, welche Rechte Kinder haben; nur jedes fünfte
Kind kennt die UN-Kinder-rechtskonvention. Zu diesen Ergebnissen
kommt die Studie "Children's Worlds - International Survey of
Children's Well-Being", für die insgesamt 45.000 Kinder in 15 Ländern
befragt wurden. Sie wird von der Jacobs Foundation, Zürich gefördert.
"Deutschland schneidet im internationalen Vergleich erschreckend
schlecht ab. In Kolumbien oder Nepal sind die Kinderrechte deutlich
bekannter", sagte DKSB Vizepräsidentin Sabine Andresen. "Dabei macht
es einen großen Unterschied, wie die Schulen mit dem Thema umgehen",
erklärte die Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Kritisch zu bewerten sei
auch das fehlende Vertrauen in die Erwachsenen: "Gerade einmal 54
Prozent der befragten Kinder in Deutschland glauben, dass Erwachsene
die Rechte von Kindern in ihrem Land respektieren", so Andresen.
Des Weiteren zeige die Studie, dass das Wissen um die Kinderrechte
nicht nur einen Einfluss darauf hat, wie Kinder die Wertschätzung der
Erwachsenen wahrnehmen. "Das Bewusstsein für Kinderrechte stärkt auch
das Sicherheitsempfinden und das subjektive Wohlbefinden der Kinder
allgemein", hob Andresen hervor.
Der Deutsche Kinderschutzbund fordert daher, die Kinderrechte
bekannter zu machen. "Nicht nur die Schulen haben dabei eine große
Verantwortung, sondern alle gesellschaftlichen und staatlichen
Institutionen und Einrichtungen inklusive Medien", sagte DKSB
Bundesgeschäftsführerin Paula Honkanen-Schoberth. Dabei gelte es, bei
der Bekanntmachung der Kinderrechte sowohl Kinder als auch Eltern und
die breite Öffentlichkeit zu erreichen.
"Um jedoch nachhaltig und verbindlich den Interessen des Kindes in
Gesellschaft, Politik und Verwaltung Vorrang zu gewähren, müssen die
Kinderrechte endlich im Grundgesetz verankert werden", betonte
Honkanen-Schoberth. Um überprüfen zu können, welche weiteren Schritte
notwendig sind, um Kinderrechte konkret in die Praxis umzusetzen, hat
der DKSB in seinem Kinderpolitischen Programm gesellschaftliche
Bereiche beschrieben, in denen noch Verbesserungsbedarf besteht, und
hierzu seine Forderungen formuliert. So müssen beispielsweise in
Kindertagesstätten, Schulen und der Kinder- und Jugendhilfe
Partizipationsmöglichkeiten ausgebaut und strukturell verankert
werden.
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