(ots) - Kleine Kläffer bellen besonders laut, heißt es
gemeinhin. Bei Staats- und Regierungschefs ist es dagegen so, dass
sie immer dann, besonders markige Sprüche von sich lassen, wenn sie
eigentlich nichts beschlossen haben. So war es auch auf dem
G20-Treffen im australischen Brisbane. Denn außer einem winzigen
Fortschritt in Sachen Klimaschutz haben die Staats- und
Regierungschefs der 20 größten Industrie- und Schwellenländer bis auf
bloße Absichtserklärungen dort nichts zu Stande brachten. Da fiel der
deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch nichts Besseres
ein, als auf die viel beschworenen Fortschritte bei der
Bankenregulierung zu verweisen. Diese seien »wirklich« so gut, dass
Steuerzahler »nie wieder« große Banken vor dem Zusammenbrechen retten
müssten. Da hatten ihre PR-Leute die »Mutti« der Nation offenbar
schlecht beraten, ansonsten hätten sie sie auf den Titel eines
James-Bond-Filmes aufmerksam gemacht: Sag niemals nie. Denn so sicher
ist die Bankenwelt noch längst nicht, dass eine erneute Krise sie
nicht wieder schwer ins Wanken bringen könnte. Zudem sind die
wichtigsten Reformen zur Bankenregulierung so alt, dass sie nicht mal
mehr Schnee von gestern sind. Insofern war das G20-Treffen in
Brisbane wirklich nicht der große Wurf, auch wenn die Lenker der Welt
am Ende noch mit einem Aktionsplan für mehr Wirtschaftswachstum
aufwarteten. Sie vergnügten sich dann doch wohl lieber beim
Koala-Gruppen-Kuscheln, als Beschlüsse zu fassen. Vielleicht war es
auch besser so.
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