(ots) - Blut rettet Leben - immer mehr Fachleute haben den
Verdacht, dass diese Generalformel ein fataler Irrtum ist. Denn immer
mehr Analysen bestätigen: Bluttransfusionen können gefährlich sein.
Jeder Blutbeutel steigert das Risiko von Infektionen, Herzproblemen
bis zum Tod. Studien ergeben, dass es nach Transfusionen mehr
Folgeinfarkte gibt, sich Sterblichkeitsraten vervielfachen. Noch nach
Jahrzehnten können transfundierte Zellen im Körper Krebs auslösen.
Doch warum wissen wir all das nicht - wir, die möglichen Patienten?
Die Dokumentation "Böses Blut" von Ulrike Gehring berichtet am 24.
November 2014 von 22.45 bis 23.30 Uhr im Ersten von einem der größten
Missverständnisse unserer Medizin. Sie zeigt erschütternde
Erkenntnisse und begleitet eine Gruppe mutiger Mediziner, die sich
gemeinsam dem Umdenken verpflichtet haben. Sie treten an gegen einen
Mythos, gegen Milliardeninteressen und gegen die Gewohnheit. Das
einschneidende Gesundheitsrisiko außerhalb der Medizinerwelt zu
thematisieren, ist nicht leicht. Denn im Notfall bleiben
Blutkonserven auch künftig unersetzlich. Da wird Aufklärung für
Mediziner zur Gewissensfrage und für Blutbanken zum Betriebsrisiko.
"Transfusionsmedizin ist förmlich in Stein gemeißelt", beschreibt
der US-Mediziner Prof. Shander den schwierigen Weg. Und der
Frankfurter Intensivmedizin-Chef Prof. Kai Zacharowski hadert mit den
Gewohnheiten seiner Kollegen, im Zweifel lieber mehr zu
transfundieren. Ärzte, die öffentlich auf die bekannt werdenden
Risiken hinweisen, haben Drohungen erlebt, stoßen auf Widerstände in
der Hierarchie. Das gesamte Versorgungsnetz steht auf dem Prüfstand:
Blutbanken, Plasmaindustrie und Notfallchirurgen. "Wir haben es immer
so gemacht, wir brauchen mehr Belege", lauten kritische Reaktionen
aus der Praxis. Warum Panik machen, wenn es sowieso keine Alternative
gibt? Der Film fragt im Sinne der Patienten nach Alternativen und
begleitet Kliniken, die unter Hochdruck an Lösungen arbeiten.
Pressekontakt: Wolf-Günther Gerlach, Tel.: 06131 929-33293,
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