(ots) - Dass sich die Allianz gegen die Terrormiliz IS
schon kaum drei Monate nach ihrer Gründung selbst auf die Schulter
klopft, ist voreilig. Trotz erster Erfolge kann man noch lange nicht
von einem Ende der blutigen Verwüstung sprechen, die die Terrormiliz
seit Jahresbeginn hinterlässt. Nicht umsonst hat der Iran auf eigene
Faust Luftangriffe gestartet. Das mehrheitlich schiitische Land will
nicht länger zusehen, wie die sunnitischen Terroristen weiter Gebiete
vereinnahmen. Dass sich Teheran im Kampf gegen den IS dennoch nicht
an einen Tisch mit der mehrheitlich westlichen Allianz setzte, war
nur die Konsequenz daraus. Schließlich fand das Treffen - formal aus
logistischen Gründen - im Hauptquartier der NATO statt, die sich
bislang nicht in die Kämpfe in Syrien eingemischt hat. Die USA
begrenzen ihren Einsatz bislang auf Luftschläge, Deutschland auf
Waffenlieferungen. Mit der NATO als Partner könnte die Allianz den IS
womöglich schneller zurückdrängen. Doch das Militärbündnis hat seine
eigenen Baustellen, der neue Generalsekretär Jens Stoltenberg will
sich nicht verzetteln: Für ihn steht eine starke NATO im Osten
Europas im Vordergrund, um Russland in die Schranken zu weisen. Will
die Allianz gegen den IS wirkliche Erfolge, muss sie selbst aktiver
werden.
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