(ots) - Die Euro-Zone bleibt durch die fragile
politische Situation weiterhin geschwächt. Das steuerpolitische
Umfeld wird international dominiert durch die Diskussion über
Base-Erosion-and-Profit-Shifting (BEPS) und die Pläne der OECD
hierzu. Die nationale Steuergesetzgebung bleibt von dieser Diskussion
nicht unberührt und zeigt erste Aktionen zur Umsetzung von Maßnahmen
zur Bekämpfung von missbräuchlichen Steuergestaltungen. Hinzu kommt
eine immer international vernetztere Unternehmenswelt. Dies sind die
Herausforderungen, denen sich die Steuerabteilungen internationaler
Unternehmen stellen müssen. Wie sich die Leiter dieser
Steuerabteilungen diesen Herausforderungen stellen, hat Deloitte im
zweiten European Tax Survey zusammen getragen. Am Survey haben über
800 Befragte aus 29 Ländern teilgenommen.
"Zukünftig will das Unternehmensmanagement noch stärker mit der
Steuerabteilung zusammenarbeiten, da diese zum integralen Bestandteil
der Unternehmensprozesse werden. Auch müssen die zu erwartenden neue
Compliance-Anforderungen aufgrund der BEPS-Pläne in den
Unternehmensprozessen umgesetzt werden, um den Geschäftserfolg auf
internationaler Ebene zu sichern", erklärt Christoph Röper, Partner
und Leiter Tax & Legal bei Deloitte.
Klarheit und Stabilität sind gefragt
Bei der hohen Komplexität der Steuergesetze in Deutschland, aber
auch in Europa, werden einfache Prozesse, klare Strukturen sowie
Stabilität bei der Steuergesetzgebung zu einem wichtigen
Wettbewerbsfaktor für den Wirtschaftsstandort. In Deutschland setzen
53,8 Prozent der Befragten auf Steuervereinfachung als
Wettbewerbsmotor. Dies ist eine klare Botschaft an den Gesetzgeber.
Aber auch Verlässlichkeit und einfache Deklarationsprozesse stehen
hoch im Kurs, wenn es darum geht, Deutschland im internationalen
Wettbewerb fit zu machen.
Veränderungen durch BEPS-Pläne
Die Arbeiten der OECD zur Umsetzung des BEPS-Aktionsplans werfen
ihre Schatten voraus. Die Hälfte (51%) aller Befragten glaubt, dass
die Base-Erosion-and-Profit-Shifting- (BEPS-) Pläne wichtig für ihre
Steuerabteilung sind. In Deutschland sind es lediglich 33,3 Prozent
der Befragten. Auf Managementebene sehen 65 Prozent europaweit und 70
Prozent in Deutschland der Befragten jedoch keine Auswirkungen. 31
Prozent in Europa und 23 Prozent in Deutschland haben bereits
Schritte unternommen, um die zu erwartenden Änderungen insbesondere
im Compliance-Bereich vorzubereiten. Es herrscht Einigkeit darüber,
dass sich im Zuge der BEPS-Diskussionen die Compliance-Kosten und
Dokumentationsarbeiten erhöhen werden.
Komplexität und Arbeitsalltag
Die Rolle der Steuerabteilung ist in internationalen Unternehmen
nicht mehr rein auf die Steuerquote fokussiert, sondern entwickelt
sich zunehmend strategisch mit der Einbindung in die
Unternehmensprozesse. Die Arbeit der Steuerabteilungen wird durch
häufige Änderungen der Steuergesetze (27,6%), langwierige
Rechtsstreitigkeiten (27,6%) und Unklarheiten im Umgang mit den
Steuerbehörden (20,7%) beeinträchtigt.
Das Verhältnis zu den Steuerbehörden wird in Deutschland
überwiegend als gut oder exzellent eingeschätzt. Was jedoch auffällt,
ist ein Wechsel der Themen, die bei den Steuerbehörden im Fokus
stehen. An erster Stelle steht der Bereich
Verrechnungspreise/internationales Steuerrecht gefolgt von dem
Bereich Unternehmenssteuern und Umsatzsteuer. Der deutliche Zuwachs
der Bereiche Verrechnungspreise/internationales Steuerrecht und
Umsatzsteuer gegenüber der Vorjahresumfrage zeigt einmal mehr auch
eine stärkere Internationalisierung der Arbeit der Steuerbehörden.
Gründe für Unsicherheit in Deutschland
1. Häufige Änderung der Gesetzgebung 27,6%
2. Langwierige Steuerstreits 27,6%
3. Unklarheit oder Umkehrung der Gesetzeslage 20,7%
4. Unklarheiten im Umgang mit der Finanzverwaltung 13,8%
5. Rückwirkende Änderung der Gesetzgebung 10,3%
"Steuerpolitik ist international so sensibel wie nie. Unternehmen
müssen daher einen Fokus auf die zeitnahe Erfüllung der
Steuerregelungen setzen und ihre Steuerabteilungen in die
Unternehmensprozesse integrieren", schließt Röper.
Den kompletten englischen Report sowie eine Zusammenfassung der
deutschen Ergebnisse finden Sie unter http://ots.de/wFSWE zum
Download.
Ãœber Deloitte
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Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen;
Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit
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Ländern und Gebieten verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit
erstklassigen Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung
ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be
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Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: absolute Integrität,
erstklassige Leistung, gegenseitige Unterstützung und kulturelle
Vielfalt. Sie arbeiten in einem Umfeld, das herausfordernde Aufgaben
und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten bietet und in dem jeder
Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu beiträgt, dem Vertrauen
von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu werden.
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