(ots) - Gut zwei Monate vor der Bürgerschaftswahl in
Hamburg sind die Sozialdemokraten weiter die stärkste politische
Kraft in der Hansestadt. Nach einer Umfrage von Infratest dimap im
Auftrag des Norddeutschen Rundfunks würde die Partei von
Bürgermeister Olaf Scholz allerdings nicht mehr die absolute Mehrheit
erreichen, wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde.
Demnach käme die SPD derzeit auf 43 Prozent. Die CDU liegt mit 24
Prozent deutlich zurück. Die Grünen erzielen in der Umfrage 14
Prozent, die Linke 9. Nicht in der Bürgerschaft vertreten wären die
FDP (2 Prozent) und die AfD (4 Prozent). Bei der Wahl 2011 hatte die
SPD mit 48,4 Prozent eine eigene Mehrheit errungen. Die CDU schnitt
damals mit 21,9 Prozent ab, die Grünen mit 11,2. Die FDP kam 2011 auf
6,7 Prozent, die Linke auf 6,4.
Mit der Arbeit des jetzigen SPD-Senats ist die weit überwiegende
Mehrheit der Befragten (58 Prozent) zufrieden. Die hohe Zustimmung
basiert u.a. auf der Popularität des Bürgermeisters. Olaf Scholz
liegt im Urteil der Wahlberechtigten deutlich vor den
Spitzenkandidaten der anderen Parteien. 67 Prozent sind mit seiner
Arbeit zufrieden, 27 Prozent unzufrieden. Bei CDU-Spitzenkandidat
Dietrich Wersich sind die Hamburger dagegen eher skeptisch (20
Prozent zufrieden, 24 Prozent nicht zufrieden). Eine Direktwahl des
Bürgermeisters würde Scholz klar für sich entscheiden (68 Prozent,
Wersich 12).
Dass auch der künftige Senat SPD-geführt sein soll, meinen aktuell
64 Prozent der Hamburger Wahlberechtigten. Kaum jeder vierte zieht
einen Senat unter CDU-Führung vor (23 Prozent). Bürgermeister Olaf
Scholz könnte seine Arbeit im Rahmen einer rot-grünen Koalition
fortsetzen. Die meisten Befragten würden dies gutheißen (57 Prozent).
Rot-Grün ist in Hamburg auch beliebter als eine Alleinregierung der
SPD, die mit 47 Prozent auf Platz zwei der bevorzugten
Regierungskonstellationen landet. Eine große Koalition aus SPD und
CDU befürworten nur 39 Prozent.
Anlass zur Kritik am SPD-Senat ist in den Augen vieler Bürger
offenbar die Flüchtlingspolitik. Knapp die Hälfte der Befragten
findet, dass der Senat sich nicht ausreichend um die damit
verbundenen Probleme kümmert (49 Prozent). Zufrieden mit den hier
ergriffenen Maßnahmen sind 42 Prozent.
Auch die Verkehrspolitik des Senats stößt auf Unmut. Mit dem
Busbeschleunigungsprogramm sind 46 Prozent der Befragten nicht
zufrieden. Unterstützung kommt dagegen von 37 Prozent.
Für diese Umfrage befragte Infratest dimap im Zeitraum vom 5. bis
zum 9. Dezember insgesamt 1005 wahlberechtigte Personen ab 16 Jahren
in Hamburg. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 1,4
Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 5 Prozent) bis 3,1
Prozentpunkten (bei einem Anteilswert von 50 Prozent).
Alle Ergebnisse finden Sie unter www.NDR.de.
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