(ots) - Deutschland plagt sich wieder arg, mehr
internationale Verantwortung zu übernehmen: Dürfen deutsche Soldaten,
die in einem Kriegsgebiet kurdische Kämpfer an deutschen Waffen
ausbilden, auch selbst bewaffnet sein? Und kann diese
Ausbildungsmission womöglich auch in einen Kampfeinsatz umschlagen?
Da wird gefragt, als ob es 13 Jahre Afghanistan-Einsatz nie gegeben
hätte. Liegt Erbil in der Schweiz? Ja, das wird eine hochgefährliche
Mission, denn sie richtet sich gegen einen Feind, dessen Brutalität
jene der Taliban noch übertrifft. Und da der IS Sympathisanten selbst
in Hamburg und Herford findet, läuft im Nordirak sicher schon ein
Fanatiker herum, der bereit ist, sich neben einem Bundeswehr-Jeep in
die Luft zu sprengen. Deshalb ist es trotzdem nicht falsch, wenn den
deutschen Waffen bald mehr deutsche Soldaten in den Irak folgen: Die
Unterstützung der Kurden ist schließlich nur dann sinnvoll, wenn sie
auch substanziell ist. Was Linken-Politiker Jan van Aken als
Alternative vorschlägt, ist keine: Finanzquellen des IS auszutrocknen
und die humanitäre Hilfe zu erhöhen ist dringend notwendig, aber eben
nicht ausreichend. Und natürlich geht es um "gegenseitige kollektive
Sicherheit" - man muss nur ehrlich sagen, dass die auch deutsche
Opfer kosten kann.
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