(ots) - Es war so etwas wie eine Weihnachtshoffnung: Dass
die Wiederaufnahme der Gespräche in Minsk den Dialog zwischen der
Ukraine und Russland wieder in Gang bringen könnte. Doch die erneuten
Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ostukraine gerieten zum
Fiasko. Und das Verhalten der beiden, man muss es schon so nennen,
Kriegsgegner, ist so vorhersehbar wie erschütternd. Der Ankündigung
der Ukraine, die NATO-Mitgliedschaft anzustreben, folgte prompt eine
neue russische Militärdoktrin. Die sieht jetzt das transatlantische
Militärbündnis 25 Jahre nach Ende der europäischen Teilung wieder als
Bedrohung. Bei allem Verständnis für die vom Westen großenteils im
Stich gelassene Ukraine: Wie in Moskau und Kiew Europas
Friedensordnung unterminiert wird, ist beängstigend. Zwischen dem
Kriegsgekrähe der Streithähne sind die Aufrufe zur Mäßigung, etwa von
Bundesaußenminister Steinmeier, kaum noch zu vernehmen. Es scheint,
an Dnepr und Moskwa herrschten gleichermaßen uneinsichtige wie
egozentrische Betonköpfe. Was man Putin zu Recht nicht durchgehen
lässt, darf sich das demokratische Europa von der prowestlichen
Politik in der Ukraine erst recht nicht bieten lassen! Denn zum
Dialog gibt es keinerlei Alternative.
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