(ots) - Griechenlands Rauswurf aus der Eurozone ist für
Kanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble eine
Option. Offenbar schätzt die Bundesregierung die Gefahren eines
Domino-Effekts nach einem Rausfallen von Athen geringer ein als anno
2012. Was Merkel und Co. verschweigen, ist, dass Griechenlands
Euro-Schulden sich real durch die Einführung einer abgewerteten »Neo
Drachme« je nach Abwertungsgrad erhöhen würden. Und damit die
Ausfallwahrscheinlichkeit der Kredite, für die auch der deutsche
Steuerzahler milliardenschwer bürgt. Fakt ist: Ohne einen massiven
Schuldenschnitt hat Griechenland überhaupt keine Chance zu gesunden
und auch keine Chance, die Schulden zurückzuzahlen. Ein solcher
Schuldenschnitt wäre dabei lediglich die notwendige, keinesfalls aber
hinreichende Voraussetzung für eine internationale
Wettbewerbsfähigkeit, die es dem Land ermöglichte,
Handelsbilanzüberschüsse in einem Ausmaß zu erzielen, die den
Schuldendienst überkompensiert. Durchaus mit Bedacht wurde im
Londoner Schuldenabkommen 1953 für die BRD die Klausel
festgeschrieben, nach der Deutschland seine Schulden nach dem
Schuldenschnitt nur aus Handelsbilanzüberschüssen zurückzuzahlen
hätte, mithin die Gläubiger ihre Märkte für deutsche Exporte
sperrangelweit öffneten, um damit die Schuldenrückzahlung zu
ermöglichen. Von solchen Bedingungen kann Griechenland nur träumen -
Wahlsieg von SYRIZA hin oder her.
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