(ots) - Es ist nicht vorbei. In Frankreich nicht. Und
anderswo auch nicht. Der Terror, der sich auf den Propheten beruft,
macht eine Atempause. Bei uns. Im fernen und vergessenen Afrika
nicht. In Paris fielen fast 20 Menschen islamistischer Ideologie zum
Opfer, in Nigeria mehr als 2000. Tendenz steigend. Die Grande Nation
hat kurzen Prozess gemacht mit den Attentätern, die Mitte der Woche
ein Dutzend Menschen in den Redaktionsstuben einer Satire-Zeitschrift
und davor ermordeten. Mitleidslos. Ein Stich ins Herz von uns allen,
ein brutaler Angriff auf die Pressefreiheit, einer auf die Säulen
unserer demokratischen Gesellschaften. Offene Gesellschaften,
freiheitlich, der Barberei entrückt. Sie stehen stets in der Gefahr,
von rücksichtslosen Einzelnen missbraucht zu werden, die zu allem
entschlossen sind. Aber sollten wir sie deshalb schließen,
abschotten? Dann würden die Terroristen von Paris in ihrem Tode
triumphieren. Und der Tod der Unschuldigen, die sie mitgerissen
haben, wäre völlig sinnlos gewesen. Nein, wir sind stärker als die
Terroristen. Sie werden in anderer Gestalt wiederkommen, darüber
müssen wir uns im Klaren sein, gewiss. Und sie werden wieder
Schlupflöcher finden in unserem freiheitlichen Gemeinwesen. Aber sie
können solange nicht gewinnen, solange wir uns von unserem Weg nicht
abbringen lassen. Dass eine Demokratie dabei sehr wehrhaft sein kann,
hat Frankreich gestern unter Beweis gestellt. Dafür müssen wir Opfer
bringen. Das ist traurig. Aber gibt es dazu eine Alternative? Die
Unfreiheit wäre ungleich tödlicher, und das Leid, das sie begleitet,
schier unermesslich. Bekennen wir uns also zu unseren Werte, ohne die
wir nicht das sein können, was uns ausmacht: Demokraten.
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