(ots) - Mit dem generellen Demonstrationsverbot in Dresden
ist eine neue Qualität erreicht - möglicherweise der realen Gefahr
eines Anschlages, auf jeden Fall aber der realen Unsicherheit, die in
der Bevölkerung um sich greifen wird. Dennoch: Die Reaktionen werden
wie immer sein. Die Islamisten hätten ihr Ziel erreicht, einen
unverdienten Sieg errungen, werden die einen beklagen und nach mehr
westlichem Freiheitsbekenntnis rufen. Die Pegida werde diesen Schwall
Wasser auf ihre Mühlen zu nutzen wissen, werden die anderen grollen.
An allen Kommentaren wird ein Quäntchen Wahrheit sein, alle Debatten
werden eine Spur düsterer werden in fatalistischer Erwartung dessen,
was noch kommen könnte. Nervosität wird am Tempo messbar sein, in dem
Schuldzuweisungen die Zeigefinger verlassen. In Erwartung der
Katastrophe wird nur eines nicht passieren: Die eigene Position wird
niemand in Frage stellen, im Gegenteil. Nicht nur die
Sicherheitsbehörden werden ihre Gefahrenabwehrsysteme aufrüsten. Auch
die gesellschaftliche Debatte wird sich in den Unterständen
verbarrikadieren. Das hat längst begonnen. Dabei böten die
Demonstrationen gegen Pegida, gegen Intoleranz und Egoismus eine
Chance. Mit der Stimmgewalt so vieler Menschen ließe sich vielleicht
mehr hörbar machen als die Verdammung der auf rechte Parolen
Hereingefallenen. Denn auch ohne Pegida wäre die Gefahrenanalyse
keine andere. Weil die Saat des Terrors - ob in Form von Hunger- oder
Drohnentod - nicht ewig nur anderswo aufgehen kann.
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