(ots) - Der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern
(GVB), Stephan Götzl:
"Mit ihrer Entscheidung zieht die EZB ihren letzten Pfeil aus dem
Köcher. Allerdings zweifele ich daran, ob dieser folgenschwere
Schritt in der gegenwärtigen Situation angemessen ist. Denn erst im
vergangenen Herbst hat die Notenbank umfangreiche Lockerungsmaßnahmen
beschlossen, deren Wirkung sich erst langsam entfaltet. Daneben sind
die geringen Teuerungsraten primär dem massiven Verfall der
Energiepreise geschuldet.
Rechnet man diesen Einfluss heraus, steigt das Preisniveau in der
Währungsunion in einem moderaten Tempo. Und für die Zukunft rechnen
Experten und Marktteilnehmer ebenfalls mit positiven Inflationsraten.
Außerdem verdeutlicht nicht zuletzt die Debatte über einen
Schuldenschnitt für Griechenland, dass Staatsanleihenkäufe keineswegs
frei von Risiken und Nebenwirkungen sind. Deshalb hilft nur eines:
Die Krisenländer müssen konsequent Reformkurs halten.
Es dürfen jetzt keine Anreize gesetzt werden, notwendige
Strukturmaßnahmen zu verschleppen. Geldpolitische Maßnahmen der EZB
sind deshalb keine Lösung, sondern im Gegenteil ein Beitrag dazu,
bestehende Situationen zu verfestigen - zulasten der Steuerzahler in
Europa."
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.294 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 281
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,8
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 01.01.2015)
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