(ots) - Europa brauche dringend einen Politikwechsel. Mit
der neuen Regierung Griechenlands unter Alexis Tsipras sei die
Gelegenheit dafür gekommen, meint der Generalsekretär der
italienischen Metallarbeitergewerkschaft Maurizio Landini. "Der
Regierungswechsel in Griechenland stellt nun alles in Frage, wofür
die aktuelle Finanzpolitik steht, die im Ãœbrigen eine Politik der
reinen Verteidigung der Währungsunion ist. Ich glaube, dass das
Ergebnis in Griechenland auch eine Chance für die Eröffnung einer
neuen Phase in der europäischen Politik ist", sagt Landini im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Dienstagausgabe).
Laut Landini dürfe es nicht nur um die Überwindung der
Schuldenkrise gehen, für die er einen Aufschub der Schuldentilgung
vorschlägt. Geld dürfe nicht mehr nur an die Banken gehen, sondern
müsse für Investitionen bereitgestellt werden, so der 53-Jährige.
Schließlich müsse die Europapolitik nach einem anderen Sozialmodell
ausgerichtet werden. "Das ist die Dimension, in der wir denken
müssen, um nicht nur einen politischen, sondern auch einen einen
sozialen Kampf führen zu können. Sonst reden wir über Europa, aber
wir haben nur den Euro und sonst nichts", so Landini. Der
Gewerkschaftschef fordert "ein Minimum an gleichen Rechten in der
EU", zum Beispiel beim Mindestlohn und Urlaub. Auch über die
Arbeitszeit müsse angesichts von 25 Millionen Arbeitslosen in der EU
gesprochen werden. "Aber das ist Politik, das sind Entscheidungen.
Man muss die Politik ändern und andere Entscheidungen treffen", so
Landini.
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