(ots) - So wie Griechenlands Ministerpräsident Alexis
Tsipras und Finanzminister Gianis Varoufakis in den ersten beiden
Amtswochen vorpreschten, wird man sie nicht in den Brüsseler Ring
steigen lassen. Denn das Unverständnis über deren Rückkehr zu alten
Mustern ist groß: Wie soll ein aufgeblähter Beamtenapparat der
maroden Wirtschaft wieder auf die Beine helfen? Ähnlich falsch ist
der Aktionismus, mit dem Tsipras die dringend notwendigen
Privatisierungen im Land stoppt - obwohl gerade sie endlich
ausländische Investoren anzulocken schienen. Ein chinesischer
Investor, der sich für den maroden Hafen in Piräus interessierte,
wäre für Hellas ein Geschenk gewesen. Dabei signalisierte nicht nur
die EU-Spitze, sondern auch die meisten der Staats- und
Regierungschefs, dass man durchaus soziale Reformen erlauben will.
Dass immer mehr Griechen von der Armenspeisung abhängig sind und mit
Abfall ihre Ofen schüren, ist inzwischen durchgedrungen. Doch um
nicht auch noch dafür die Unterstützung der europäischen Geldgeber zu
verlieren, müssen sowohl Varoufakis als auch Tsipras endlich
einsehen, dass die EU nicht die Rückkehr in alte Muster zulassen
wird. Wenn beide darauf beharren, sind sie schon in Runde Eins
geschlagen. Und Griechenland gingen bald die Lichter aus.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion(at)Weser-Kurier.de