(ots) - Und sie können doch noch lächeln, sich die Hand
geben, ja sogar Küsschen tauschen: Bundeskanzlerin Angela Merkel und
der griechische Premierminister Alexis Tsipras. Man möchte hoffen,
die in Deutschland gern »Mutti« genannte Kanzlerin und der nicht nur
von CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich als »halbstark« bezeichnete
Grieche könnten doch zueinander finden. Doch so leicht wird es nicht.
Indem der Athener Finanzminister Giannis Varoufakis am Vortag die
schon vereinbarte Schlusserklärung zum EU-Finanzminister im letzten
Augenblick wieder platzen ließ, legte er die Hürde noch einmal höher.
Zum Schaden Athens: Mit der ständigen Wiederholung, man werde alle
Wahlversprechen einhalten, manövriert sich die Regierung nur immer
weiter in die Sackgasse. Ein Kompromiss wäre möglich. Doch dazu
müssen sich die Partner aufeinander zubewegen. Die nächsten Tage
entscheiden. Viel Zeit für weitere halbstarke Spielchen hat Tsipras
nicht. Dass er entlassene Beamte zurückholt, rechnen die Wähler ihm
jetzt gut an. Aber wenn er für die Arbeit keine Gehälter bezahlt,
wird die Zustimmung schnell sinken.
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