PresseKat - Europäische Kapitalmarktunion / Götzl: Hill muss sich an eigenen Worten messen lassen

Europäische Kapitalmarktunion / Götzl: Hill muss sich an eigenen Worten messen lassen

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(ots) - EU-Kommissar Jonathan Hill legt heute mit dem
Grünbuch zur Kapitalmarktunion seine Vorstellungen einer künftigen
Mittelstandsfinanzierung in Europa vor. Sein Ziel ist es, die
Finanzierung mittelständischer Unternehmen stärker auf
kapitalmarktorientierte Instrumente auszurichten. GVB-Präsident
Stephan Götzl hält dazu fest:

"Mit der Kapitalmarktunion will die EU-Kommission Wachstum und
Arbeitsplätze wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns rücken. Das
ist zu begrüßen. Denn bei den Bemühungen zur Regulierung des
Finanzsektors wurde seine Kernaufgabe, nämlich der Brückenschlag
zwischen Ersparnis und Investitionen, zuletzt etwas aus den Augen
verloren.

Allerdings muss EU-Finanzmarktkommissar Hill bei seinem Vorhaben
die sehr unterschiedlichen Strukturen der Mittelstandsfinanzierung in
den europäischen Mitgliedstaaten berücksichtigen. In Deutschland ist
sie vornehmlich bankenbasiert und funktioniert reibunglos. In anderen
Ländern dagegen ist die Kreditvergabe der Banken an mittelständische
Unternehmen gehemmt. Die Gründe dafür liegen nur zu oft in
verkrusteten Wirtschaftsstrukturen dieser EU-Staaten. Deshalb muss
Hill den Blick auf die Ursachen richten und den unterschiedlichen
Ausgangslagen der einzelnen EU-Staaten Rechnung tragen.

Klar ist: Für die überwiegende Zahl der deutschen Mittelständler
stellt der Gang an den Kapitalmarkt keine echte Alternative dar - zu
hoch sind die Kosten einer Anleiheemission und der damit verbundenen
Publizitätspflichten. Deshalb darf es keinen politisch motivierten
Systemwechsel bei der Unternehmensfinanzierung geben. Das würde die
mittelständische Wirtschaftsstruktur und Millionen von Arbeitsplätzen
in unserem Land massiv gefährden. Eine Kapitalmarktunion kann den
Hausbankkredit nicht ersetzen.

Deshalb werde ich Lord Hill bei der Ausgestaltung der




Kapitalmarktunion an seinen eigenen Worten messen. Denn er hat vor
kurzem verlautbart, dass die Kapitalmarktunion kein Angriff auf die
Banken und ihm der Stellenwert des Bankensystems für die europäische
Wirtschaft bewusst sei.

Ich erwarte, dass Hill seine Kenntnisse als Bankenfachmann in die
Gestaltung der Kapitalmarktunion einbringt. Dabei wünsche ich mir
sehr, dass er nicht nur die Weiterentwicklung der Kapitalmärkte im
Auge hat, sondern auch die Stabilisierung bewährter Strukturen der
bankbasierten Kreditfinanzierung von mittelständischen Unternehmen.
Gemeinsam müssen wir darauf achten, dass diese nicht austrocknet.
Sonst käme die europäische Wirtschaft vom Regen in die Traufe."

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.294 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 281
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,8
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 01.01.2015)



Pressekontakt:
Florian Ernst
Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
Mail: presse(at)gv-bayern.de
Web: www.gv-bayern.de/presse


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Datum: 18.02.2015 - 09:55 Uhr
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