(ots) - Für die einen ist der Aufbau der neuen
Bundesländer längst ein "Milliardengrab". Andere wiederum mäkeln
daran herum, dass die Wirtschaft im Osten längst nicht so boomt wie
im Westen. Mit solchen Vorurteilen und Schwarz-Weiß-Klischees macht
die neueste Ost-West-Studie erfreulicherweise Schluss. Die Befragung
von Ost- und Westdeutschen knapp 25 Jahre nach der Wiedervereinigung
ergab, dass viel mehr zusammengewachsen ist, als sich mancher das
1990 vorgestellt haben mag. Aus dem historischen Geschenk der Einheit
von 1989/90 haben die Deutschen etwas gemacht. Man muss sich heute
nur einmal in Krisenländern umsehen, um ermessen zu können, wie groß
die Chance der friedlichen Wiedervereinigung war. Helmut Kohl hatte
seinerzeit die historische Chance ergriffen, die sich durch
Gorbatschows Perestroika ergab. Der Aufbau neuer Autobahnen,
Datenleitungen, das Wiederaufblühen von verrotteten Städten und
Dörfern im Osten war ein gewaltiger gesamtdeutscher Kraftakt. Er
wurde finanziert über viele Milliarden aus dem Steuertopf, auch über
den antiquierten Solidarzuschlag. Aber nun muss mit gleicher
Leidenschaft daran gegangen werden, Infrastrukturlücken im Westen zu
schließen.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten(at)mittelbayerische.de