(ots) - Darauf mussten die Bürger mit niedrigem Einkommen
lange warten: Die von der Bundesregierung angekündigte
Wohngelderhöhung wird endlich in die Tat umgesetzt. Allerdings nicht
schon zum 1.Juli wie ursprünglich avisiert, sondern erst ab dem
kommenden Jahr. Das ist sicher ein Wermutstropfen für die
Betroffenen, zumal die letzte Anpassung mittlerweile schon mehr als
fünf Jahre zurückliegt. Aber das Ergebnis kann sich trotzdem sehen
lassen. Immerhin sollen die Leistungen spürbar steigen. Für einen
Zweipersonenhaushalt erhöht sich das monatliche Wohngeld im Schnitt
von derzeit 112 auf dann 186 Euro. Selbst der Mieterbund mochte da
nicht meckern. Der Schritt sei zu "begrüßen", hieß es in einer
Erklärung des Verbandes. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass
die Mietkosten in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen sind. Vor
allem in großen Städten und Ballungsgebieten. Eine Wohngelderhöhung
kann hier nur bedingt etwas ausrichten. Setzt sie doch nur an der
Wirkung dieser Entwicklung an. Das beste Mittel gegen explodierende
Mieten ist ein entspannter Wohnungsmarkt. Doch genau hier sieht es
zum Teil düster aus, nachdem der soziale Wohnungsbau über lange Zeit
immer weiter zurückgefahren wurde. Politisch geht die gute Nachricht
von gestern zweifellos mit der SPD nach Hause. Nach der
abschlagsfreien Rente mit 63, dem Elterngeld Plus und dem Mindestlohn
haben die Genossen erneut eine soziale Karte ausgespielt. Sie bleiben
damit der Aktivposten der schwarz-roten Koalition. In der Union
dürfte das nicht jedem gefallen. Fühlt man sich doch dort schon mehr
als genug "sozialdemokratisiert".
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