(ots) - Abscheu und Protest sind einhellig: Es gibt
niemanden hierzulande, der die verbrecherischen Massenentführungen
von Assyrern im syrischen Kriegsgebiet nicht verurteilt. Aber was
kann effektiv getan werden, um die Opfer unversehrt freizubekommen?
Darauf kann niemand eine befriedigende Antwort geben. Und das kann
nicht einmal zum Vorwurf gemacht werden. Die IS-Entführerbanden
wollen offensichtlich »nur« Lösegeld und kein Massaker anrichten.
Diejenigen, die mit den Milizen verhandeln, sollten deshalb auf jeden
Fall die stille Unterstützung der internationalen Gemeinschaft
genießen. Das ist keineswegs so selbstverständlich, wie es scheint.
Erst vor wenigen Tagen war die ägyptische Verhaltensvariante
kennenzulernen: Kairo tat wenig bis gar nichts, um seine in Libyen
entführten koptischen Staatsbürger aus den Händen der Terrormilizen
zu befreien. Es drängte sich sogar der Eindruck auf, dass Ägypten die
Morde billigend in Kauf nahm, um aus niederen innenpolitische
Erwägungen im Nachbarland zu bombardieren. Auch auf das
IS-Herrschaftsgebiet in Syrien gab es gestern Luftangriffe seitens
der USA und ihrer arabischen Satrapen. Die Assyrer werden sich
darüber nicht beschweren, im Gegenteil. Es darf aber als sicher
gelten, dass es ihnen auch wenig geholfen hat. Die beste Hilfe ist
wohl die zur Selbsthilfe. Das kann freilich nur mit den Betroffenen
und nicht buchstäblich über ihre Köpfe hinweg entschieden werden.
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