(ots) - Die griechischen Kassen sind so gut wie leer. Das
haben sich Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein zu vollmundigen
Formulierungen neigender Finanzminister Gianis Varoufakis selbst
zuzuschreiben. Viel zu lange haben sie gepokert und darauf gehofft,
dass am Ende 18 Eurostaaten über das Stöckchen springen würden, das
sie immer höher hielten. Doch sie haben sich getäuscht. Mit Mühe und
Not hat Hellas gestern über kurzfristige Anleihen etwa eine Milliarde
Euro hereingeholt. Geld, das größtenteils an die griechischen Banken
floss, die unter der Panik der Menschen leiden: Schon mehr als 20
Milliarden Euro haben diese aus Angst vor einem Ausstieg
Griechenlands aus dem Euro abgehoben. Denn was auch die Eurogruppe
eigentlich unbedingt vermeiden will, ist in der derzeitigen
finanziellen Lage nicht mehr ausgeschlossen: ein Graccident - ein
Austritt, der den Umständen geschuldet ist, der aber wie ein
gewaltiger Unfall wirkt. Schon jetzt müssen Rentenkassen und
staatliche Kliniken herhalten, um das Finanzloch auszugleichen. Das
kann nicht mehr lange gut gehen. Zu dumm, dass Varoufakis mit seinen
neuerlichen Rufen nach einem Schuldenschnitt jetzt ausgerechnet jene
zum wiederholten Male brüskierte, deren Hilfe er nun am nötigsten
braucht.
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