(ots) - Nach dem Rücktritt des ehrenamtlichen
Bürgermeisters Markus Nierth in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) der mit
Hinweis auf den mangelnden Schutz seiner Familie vor einer von der
NPD angemeldeten Demonstration sein Amt niederlegte äußerten
Politiker verschiedener Parteien ihre Bestürzung. Gegenüber der
"Märkischen Oderzeitung" erklärte der Bundestagsabgeordnete Dieter
Stier (CDU): "Ich bedaure den Rücktritt sehr. Das habe ich Markus
Nierth am Sonntag auch persönlich gesagt. Vielleicht hätte man diesen
Schritt vermeiden können, wenn zwischen den Vertretern der
Kreisverwaltung und Herrn Nierth das Gespräch gesucht worden wäre."
Stier, dessen zu dessen Wahlkreis (Burgenlandkeis) Tröglitz gehört
und der darüber hinaus ehrenamtlicher Kreisratsvorsitzender ist,
beurteilte die sogenannten "Sonntagsspaziergänge", die seit Januar
von einem NPD-Kreisrat initiiert werden, äußerst kritisch. Diese
Demonstrationen richten sich gegen eine geplante Unterbringung von
Asylbewerbern im Ort. "Die Sonntagsspaziergänge in Tröglitz muss
man wohl im Kontext der Demonstrationen sehen, die mit Pegida ihren
Anfang nahmen und in vielen Orten Menschen auf die Straße bringen. In
Tröglitz versucht die NPD ganz massiv auf diesen Zug aufzuspringen.
Dem muss man entschieden entgegentreten." Gegenüber der "Märkische
(n) Oderzeitung" machte er aber auch auf Fehler der Politik im
Zusammenhang mit der Asylfrage aufmerksam. "In Tröglitz, wie auch
anderswo, fühlen sich die Bürger zu wenig informiert. Und dieses
Gefühl trügt die Menschen, zumindest teilweise, nicht. Beispielsweise
glauben viele, der Kreistag wolle am heutigen Montag darüber
beschließen, ob Asylbewerber nach Tröglitz kommen oder nicht. In
Wirklichkeit geht es erst einmal darum, ob der Kreis ein Gebäude
anmieten kann."
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