(ots) - Darf man mal was gegen den FC Bayern sagen? Gegen
diese Instanz im deutschen Fußball? Gegen diesen Stern des Südens,
den Männer wie Uli Hoeneß, Franz Beckenbauer und Karl-Heinz
Rummenigge zum Leuchten gebracht haben? Einen Stern, der so hell
strahlt wie noch nie. Obwohl Hoeneß im Gefängnis landete, Beckenbauer
von einer Ethik-Kommission gesperrt wurde und Rummenigge als
offiziell vorbestraft gilt. Werders Sportchef, er hat streng genommen
noch nicht einmal etwas gegen die Bayern gesagt. Es reichte aus, dass
Thomas Eichin fand, die Schiedsrichter würden zu sehr kuschen vor den
Münchner Stars - schon ist er für die Großkopferten ein Blödmann. Ein
Wurm von Ex-Eishockey-Manager, dem ein Puck zu viel an den Kopf
geflogen ist. Ein böser Bube, der sich schämen sollte! Und zwar in
der Ecke!! Gelassenheit geht anders. Vielleicht will der Weltklub so
auch gar nicht wahrgenommen werden: als ein Weltklub, der so
professionell wie besonnen agiert und sich nicht so schnell
provozieren lässt. Er spielt auf diesem Klavier der Fußball-Folklore:
Man hasst oder liebt ihn. Hauptsache, er ist niemandem egal. Klappe
halten, Eichin, kusch in deine armselige Höhle - das ist die
Botschaft der Münchner Reaktion auf den Bremer Vorstoß. Und die
Schiedsrichter dürfen sich gleich mit angesprochen fühlen. Sie haben
sich jetzt mal gefälligst mehr um die aufmuckenden Fischköppe zu
kümmern als um ihren eventuell zu großen Respekt vor Guardiolas
Super-Kickern. Dass der Branchenführer reagiert, ist so legitim, wie
Eichins Kritik legitim war. Wie der Branchenführer reagiert, sagt
Einiges aus über ihn. Wer so von oben herab auf den Rest der Liga
guckt, braucht sich nicht zu wundern, wenn das Lied der Toten Hosen
("...niemals zu den Bayern gehen...") an vielen Orten immer noch gern
gespielt wird. Aber sie wollen es wohl auch nicht anders, diese
Bayern.
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