(ots) - Beim schnöseligen Umgang mit den Griechen und ihrer
Regierung liefern sich deutsche Politiker und deutsche Medien ein
hartes Rennen. Wobei die Medien gerade knapp vorn liegen - was
angesichts des Auftretens von Minister Schäuble eine Leistung ist.
Jedenfalls gibt es, nachdem die »Bild«-Zeitung neulich »die gierigen
Griechen« zum Abschuss freigegeben hat, nun offenbar keinerlei
Hemmschwellen mehr. »Griechenlands Rabauken« (die »Welt« meint damit
die Tsipras-Regierung) verhalten sich »unverschämt« - so empfindet
der FAZ-Kommentator die Ankündigung, deutsches Eigentum in Athen zu
pfänden, wenn Deutschland keine Reparationszahlungen für Verbrechen
und Verwüstungen im Zweiten Weltkrieg leistet. Dieses Thema wird von
der Bundesregierung und vielen Medien als Spinnerei, als Frechheit
abgetan, garniert meist mit einem moralischen Pflichtseufzer. Die
»FAZ« entblödet sich nicht, Griechenland einen sozusagen mäßigenden
Blick nach Osteuropa zu empfehlen: »Welche Ansprüche hätten
eigentlich die Kriegsopfer dort?« Das ist allerdings eine Frage, über
die nicht die griechische, sondern die deutsche Regierung
nachzudenken hätte. Die erhält indessen von der »Welt«, dem
quasi-seriösen Feigenblatt des Springer-Konzerns, den Tagesbefehl:
»Athen darf nicht als Sieger vom Platz gehen.« So klingt die kalte
Sprache des Hasses, die sich bei diplomatischen Floskeln nicht mehr
aufhält. Der deutsche Großkotz zeigt sich völlig ungeniert.
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