(ots) - Hunderttausend in Deutschland, 2300 in Bayern:
Der öffentliche Dienst ging am Freitag auf die Straße, um den Druck
am Verhandlungstisch mit den Ländern zu erhöhen. Sollte man sich am
Montag und Dienstag in Potsdam nicht einigen können, droht mehr als
nur ein Warnstreik. Verdi lässt die Muskeln spielen, freut sich über
neue Mitglieder, die Arbeitgeber verhalten sich - zumindest bisher -
nicht weniger stur und weisen die Forderungen rüde ab, auch wenn sie
natürlich realitätsfern sind. Das ist allen Beteiligten klar. Zumal
der öffentliche Dienst bei der letzten Tarifrunde mit drei Prozent
mehr für 2014, 2,4 Prozent für 2015 einen sehr ordentlichen Abschluss
eingefahren hat. Es passiert also das Gleiche wie jedes Jahr: Das
Schauspiel um die Tarifrunde nimmt seinen Lauf. Der Ton wird
schärfer. Auf dieses Ritual ist Verlass, solange es noch
Tarifverträge und das Tarifrecht gibt. Und Letzteres sieht eben vor,
dass beide Seiten ein Angebot vorlegen. Das haben die Länder bisher
nicht getan - und das darf man ihnen ankreiden, und darum ist der
Warnstreik auch vollkommen berechtigt. Nicht gerechtfertigt ist es
allerdings, wenn die Beschäftigten in den Ausstand treten, um des
Schauspiels und Eitelkeiten wegen, nicht das Gesicht zu verlieren. So
bleibt nur zu hoffen, dass sich nächste Woche der Verstand
durchsetzt.
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