(ots) - Dr. Petra Tzschoppe, Vizepräsidentin des Deutschen
Olympischen Sportbundes (DOSB), hat die Wahl Hamburgs zum deutschen
Bewerber für die Olympischen Sommerspiele 2024 vor allem mit einer
überzeugenderen Konzeptidee im Vergleich zur Berliner Bewerbung und
mit dem Votum der Sportfachverbände begründet. "Während in Berlin
Bestehendes genutzt werden sollte, es also mehr um Sanierung,
Rekonstruktion und die Aufwertung von Sportstätten ging, bot Hamburg
ein brachliegendes Gelände, das jetzt für die Stadtentwicklung
aufgewertet werden soll. Natürlich ist das spekulativ, aber es war
abzuwägen, mit welchem Konzept man glaubt, den Erwartungen des IOC
bei der Umsetzung der »Agenda 2020« am nächsten zu kommen", sagte
Tzschoppe der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Mittwochausgabe). Beide Bewerber hätten bei
Infrastruktur, Beherbergung, Sportstätten und Erfahrung den
Anforderungen des IOC genügt. Unterschiedlich aufgestellt waren sie
in der grundlegenden Idee hinter der Bewerbung. "Was im Berliner
Konzept vielleicht nicht genug ausformuliert wurde, ist das
Leitmotiv, das dahintersteckt. Da hat man das Potenzial der Stadt,
was Kultur, Kunst und Wissenschaft angeht, also was den ganzen Reiz
von Berlin ausmacht, zu wenig ins Spiel gebracht."
Das 18:11-Votum der Sportverbände für Hamburg hatte Tzschoppe
etwas überrascht. Sie hatte eine Positionierung für die Hauptstadt
erwartet: "Ich glaube, auch die Berliner waren davon ausgegangen.
Zusammen mit diversen anderen Expertenäußerungen hat das zum
Ausschlagen des Pendels in Richtung Hamburg beigetragen", so
Tzschoppe. Die Dozentin für Sportsoziologie an der Universität
Leipzig war eines von sieben Mitgliedern des DOSB-Präsidiums, das am
Montagabend Hamburg ins Rennen um die Sommerspiele 2024 schickte. Ihr
eigenes Wahlverhalten wollte sie entsprechend einem
Präsidiumsbeschluss nicht verraten.
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