(ots) - Um deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien
zu begründen, war von der Bundesregierung lange das Argument der
politischen Stabilität in diesem Teil des Nahen Ostens zu hören.
Damit ist es nun auch vorbei. Das Königreich ist im Jemen zur
Kriegspartei geworden.
Saudische Kampfjets haben Stellungen der schiitische Rebellen
angegriffen - wohl kaum ohne Billigung und logistische Unterstützung
aus Washington. Bisher fühlten sich die USA allein dafür zuständig.
Doch Barack Obama will sich nicht länger überall einmischen.
Unruhig ist es im südwestlichen Zipfel der Halbinsel schon immer.
Republikaner, Sozialisten, Nationalisten und Royalisten bekämpften
sich und vertrugen sich wieder. Bis vor zwei Jahren schiitische
Huthi-Rebellen in ein sich anbahnendes Machtvakuum stießen. Zugleich
nutzen El-Kaida-Kämpfer den Jemen als Rückzugsgebiet.
Das ist auch ein Grund für die Brisanz der neuerlichen Kämpfe. Das
sunnitische Königshaus duldet keine neue Macht an den Grenzen. Schon
gar nicht, wenn sie Unterstützung aus dem verfeindeten Iran erhält.
Der Begriff Stellvertreterkrieg passt.
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