(ots) - "Der Dialog mit den USA, der von der kubanischen
Bevölkerung begrüßt wird, stützt sich auf gegenseitigen Respekt, die
Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten und die Respektierung
internationalen Rechts." Kubas Präsidentenberater Abel Prieto erklärt
im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Samstagausgabe), warum bei allen Differenzen mit der
US-Regierung Gespräche geführt werden, aber nicht mit der kubanischen
Opposition. "Das sind zwei grundverschiedene Dinge ... Es ist nicht
möglich, dass man Kuba um einen Dialog mit Marionetten der USA
bittet. Wir können diese absolut erfundene Opposition, die nicht das
geringste Gewicht und keine wirkliche Verbindung zu unserer
Gesellschaft hat, nicht legitimieren."
Vom Amerika-Gipfel am Freitag und Samstag in Panama-Stadt erwartet
der langjähriger kubanischer Kulturminister und aktuell Abgeordneter
und Berater von Präsident Raúl Castro keine großen Impulse für das
kubanisch-US-amerikanische Verhältnis: "Ich glaube nicht, dass der
Gipfel besonderen Einfluss hat, dem Dialog mit den USA einen Schub zu
verleihen, das ist meine persönliche Mutmaßung. Es ist ein
langwieriger Prozess, der schon viele Verhandlungsrunden andauert und
der Schlüssel zum Erfolg wird darin liegen, dass die USA alle
neokolonialen Versuche aufgeben, uns als Untergebene anzusehen, als
jemanden, dem man seine Agenda aufzwingen kann, in dessen interne
Angelegenheiten man sich einmischen kann, ohne dass es Widerspruch
gibt."
"Falls es eine US-Botschaft geben sollte, dürfen sich die
Diplomaten nicht in die inneren Angelegenheiten unseres Landes
einmischen ... Diplomaten dürfen keine Opposition organisieren, auch
wenn es leider eine lange Tradition US-amerikanischer Botschafter in
unserem Amerika und anderen Orten auf der Welt gibt, die daran
arbeiten, oppositionelle Gruppen aufzubauen, vor allem gegen
fortschrittliche Regierungen", macht er die rote Linie für die
Regierung in Havanna klar.
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