(ots) - Es ist ein Aberwitz der Geschichte: Kuba auf der
Terrorliste der USA. Fraglos hat die kubanische Regierung
Befreiungsbewegungen von Angola bis Mosambik militärisch unterstützt
und für Maurice Bishop in Grenada den ersten Flughafen der Insel
gebaut - mit Terror hatte das freilich nichts zu tun. Niemals haben
die USA einen Beweis angetreten, dass von der Karibikinsel auch nur
ein Terroranschlag ausging oder eine Kampfdrohne startete. Barack
Obama und seine Administration sehen Kuba offenbar mit weniger Schaum
vorm Mund als die Vorgängerregierungen. So ist es nur folgerichtig,
dass nach der beidseitig verkündeten Einleitung der Normalisierung
der Beziehungen nun Kuba endlich von der Terrorliste gestrichen
werden soll. Alles andere ist für Havanna inakzeptabel. Doch was für
die Blockade gilt, gilt auch für die Terrorliste: Das letzte Wort hat
nicht der Präsident, sondern der Kongress - und der ist derzeit in
beiden Häusern mit republikanischen Mehrheiten ausgestattet. Wenig
wahrscheinlich, dass diese Obamas Ansinnen folgen. Kuba wird so
schnell nicht von der US-Terrorliste verschwinden. An einer
Diskussion über diese irrsinnige Einstufung kommen die USA aber nicht
mehr vorbei - so wenig wie an der Diskussion, wie lange die inhumane
und von fast allen UNO-Staaten verurteilte Blockade noch aufrecht
erhalten wird. Obama hat zum Ende seiner Amtszeit nichts mehr zu
verlieren. Kuba hat viel zu gewinnen. Das sind relativ gute
Aussichten.
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