(ots) - Darüber berichtet die Märkische Oderzeitung
in der Dienstagsausgabe. Die Verwendung des Textes ist unter der
Angabe der Quelle frei:
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wird heute
Abend mit Bahnchef Rüdiger Grube über die Erhaltung des
Instandsetzungswerkes in Eberswalde (Barnim) verhandeln. Auf dem
Tisch liegt ein Vorschlag, neue Geschäftsfelder für den Standort zu
finden. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus verschiedenen
Ministerien, der Staatskanzlei, dem Landkreis Barnim und der Stadt
Eberswalde sowie der Bahn AG und der DB Mobility Network Logistics
hat in den vergangenen Monaten verschiedene Varianten geprüft, um die
für Ende 2016 geplante Schließung des Instandsetzungswerkes noch
abzuwenden. Nach Informationen dieser Zeitung wird der Bau einer
Kesselwagen-Waschanlage und die Durchführung von
Instandhaltungsarbeiten an Kesselwagen der Schwedter Raffinerie
vorgeschlagen. Bislang werden die Behälter an verschiedenen
Standorten in ganz Deutschland gewartet. Die Vergabe an das
Eberswalder Bahnwerk könnte die Umlaufzeiten der Wagen für das
Schwedter Unternehmen erheblich verkürzen. Seitens der PCK-Raffinerie
soll eine entsprechende Absichtserklärung vorliegen. Auch die
Niederbarnimer Eisenbahn AG, die mehrere Strecken vor allem in
Ostbrandenburg betreibt, sei bereit, Wartungs- und Reparaturarbeiten
vom Eberswalder Instandsetzungswerk durchführen zu lassen. Dies hatte
das Unternehmen bereits im März angekündigt. Das vorliegende Konzept
geht von Investitionen und Qualifizierungsmaßnahmen in Höhe von zehn
Millionen Euro aus. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium
könnte die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes in Höhe von 20 Prozent
fördern. Der Bahnvorstand hatte im vergangenen Herbst beschlossen,
das Bahnwerk in Eberswalde und ein kleineres im sächsischen Zwickau
mit zusammen 570 Arbeitsplätzen bis Ende 2016 zu schließen. Als
Begründung waren die Rückgänge im Güterverkehr und dadurch
verursachte Kapazitätsüberhänge benannt worden. Bevor sich
Regierungschef Dietmar Woidke (SPD), Verkehrsministerin Kathrin
Schneider (parteilos) und Wirtschaftsminister Albrecht Gerber
(SPD)mit Bahnchef Rüdiger Grube treffen, wollen Hunderte Bahnarbeiter
heute Abend vor der Potsdamer Staatskanzlei mit einer Protestaktion
Druck machen. In Potsdam hieß es am Montag, die Landesregierung sei
verhalten optimistisch, dass das Rettungskonzept unter Beteiligung
der regionalen Industrie umgesetzt werden könne. Die Bahn müsse dazu
jedoch über ihren Schatten springen.
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