(ots) - Dass es 70 Jahre nach Kriegsende Zeit sei, einen
Schlussstrich unter den Nationalsozialismus zu ziehen, meinen nach
einer Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin stern 42 Prozent aller
Bundesbürger. Die Zeit des NS-Regimes sei genügend aufgearbeitet
worden, glauben heute 41 Prozent der Ost- und 42 Prozent der
Westdeutschen - vor 15 Jahren waren es im Osten noch 39 und im Westen
48 Prozent. Für einen Schlussstrich plädieren auch über 40 Prozent
der Anhänger von Union (44), der SPD (43) und der AfD (45). Dagegen
sind die Schlussstrich-Befürworter unterdurchschnittlich vertreten
bei den Sympathisanten der Grünen (26 Prozent) und der Linken (37
Prozent).
Hinter der Aussage "Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" stehen
heute voll und ganz 38 Prozent der befragten Bundesbürger, mehr
Frauen (40 Prozent) als Männer (36 Prozent). Stolz, Deutsche zu sein,
sind 50 Prozent der Befragten im Osten (vor 15 Jahren: 44 Prozent),
aber nur 35 Prozent im Westen (vor 15 Jahren: 33 Prozent). Die
Aussage wird vor allem von den Anhängern der Unionsparteien CDU/CSU
und der AfD mit jeweils 48 Prozent unterschrieben, die Sympathisanten
der Grünen (18), der Linken (29) und der SPD (36) halten sich da eher
zurück.
Dass Deutschland wieder eine führende Rolle in der Welt übernehmen
sollte, wünschen sich allerdings nur noch 16 Prozent aller
Bundesbürger - in Ostdeutschland 20 Prozent (vor 15 Jahren: 26) und
in Westdeutschland 15 Prozent (vor 15 Jahren: 21).
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 8. bis 10. April 2015
im Auftrag des Magazins stern 1076 repräsentativ ausgesuchte
Bundesbürger (412 in den neuen, 664 in den alten Bundesländern), die
durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
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