(ots) - Der Horror im Mittelmeer geht weiter, und niemand
scheint in der Lage, dieses Drama aus Verzweiflung und Tod zu
stoppen. Immer mehr Flüchtlinge aus Kriegs-, Krisen- und
Armutsregionen versuchen, in überfüllten Booten übers Meer nach
Europa zu kommen. Und immer mehr sterben dabei. Mit der jüngsten
Tragödie vor der libyschen Küste, bei der Schätzungen zufolge 400
Flüchtlinge umgekommen sein sollen, sind seit Jahresbeginn schon
annähernd 1000 Migranten bei der gefährlichen Fahrt übers Mittelmeer
ertrunken. Und die Hochsaison auf dieser Fluchtroute, die im Sommer
besonders stark genutzt wird, hat noch nicht einmal begonnen. Wie
hilflos Europa mit dieser humanitären Herausforderung umgeht, zeigte
sich auf der Mittelmeer-Konferenz der Außenminister Anfang dieser
Woche in Barcelona: Es gab zwar viele beschwörende Worte, aber wenig
konkrete Vorschläge. Folgendes ist jetzt gefordert: eine gemeinsame
und würdige Flüchtlingspolitik, die EU, Transit- und Herkunftsstaaten
gleichermaßen in die Pflicht nimmt. Die auch den Versuch einer
Steuerung der bislang unkontrollierten Zuwanderung - die Europas
Bürger besorgt - ins Auge fasst. Und die vor allem das Massensterben
im Mittelmeer nicht als tragischen Kollateralschaden, sondern als
Prüfstein für die Menschlichkeit ansieht.
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