(ots) - Jürgen Klopp ist ein Alphatier, manche sagen auch:
ein Machtmensch. Öffentlichen Widerspruch duldet er nur selten, und
in manchen Momenten offenbart sein Wesen eine Neigung zur
Selbstherrlichkeit. Auch auf der Pressekonferenz am Mittwoch meinten
einige Beobachter diese Seite des gebürtigen Schwaben zu sehen. Dass
so ein Typ sein eigenes Scheitern derart klar erkennt und umgehend
entsprechende Konsequenzen zieht, ist höchst ungewöhnlich. Denn Klopp
verlässt Dortmund nicht, weil er dem Ruf eines größeren Vereines
folgt, und auch nicht, weil er nicht mehr erwünscht ist. Der
47-Jährige gesteht sich selbst ein, dass eine Trennung für alle
Seiten die beste Lösung ist. Vermutlich beschleunigte die drohende
Vertragsunterzeichnung von Thomas Tuchel beim Hamburger SV den
Vorgang, denn ohne die Möglichkeit, sein BVB-Baby dem ehemaligen
Mainzer Trainer anzuvertrauen, wäre Klopp dieser Rücktritt vermutlich
viel schwerer gefallen. Dennoch ist es nicht selbstverständlich, ein
kleines Lebenswerk ohne konkrete persönliche Zukunftsoption einfach
hinter sich zu lassen. Dazu sind wahrlich nicht viele Führungskräfte
in der Lage. Sollte der BVB in naher Zukunft wieder um die
Meisterschaft mitspielen, hat Klopp sich an diesem Tag des
Rücktrittes endgültig ein schwarz-gelbes Denkmal gesetzt.
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