(ots) - Angesichts des erneuten Flüchtlingsdramas
fordert der EU-Außenexperte Elmar Brok die EU und ihre
Mitgliedstaaten zu einer Kraftanstrengung auf - einschließlich
deutlich höherer Entwicklungshilfe. »Wir müssen unsere Unterstützung
dramatisch erhöhen«, sage Brok dem in Bielefeld erscheinenden
Westfalen-Blatt (Montagsausgabe).
Die finanziellen Möglichkeiten der EU mit ihrem Jahreshaushalt von
etwa 140 Milliarden Euro seien allerdings begrenzt und müssten durch
die Mitgliedstaaten erhöht werden. Alle Ebenen seien aufgerufen, ein
gemeinsames Konzept zu entwickeln, sagte Brok der Zeitung weiter.
Bislang agierten die Innen-, Außen- und Entwicklungsminister
eigenständig.
Zugleich betonte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des
Europäischen Parlaments, dass die Rettung von Menschenleben an
oberster Stelle stehen müsse. »Humanitäre Fragen haben Vorrang vor
der Grenzsicherung. Das ist EU-Recht«, betonte Brok.
Er forderte zudem ein »drastisch härteres Vorgehen gegen
Schleuser«. Die führenden Köpfe der Schleuserbanden müssten durch die
Geheimdienste lokalisiert werden. »Sie dürfen sich nicht mehr sicher
fühlen«, forderte Brok. »Man muss an die Quellen gehen. Alles andere
ist nur ein Kurieren an den Symptomen.«
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