(ots) - Der Versuch, die Wirtschaftsdaten der Brüsseler
Kommission mit den Augen der Griechen zu lesen, muss frustrieren.
Weit und breit scheint kein Anzeichen von Frühling erkennbar zu sein.
Und selbst die für das kommende Jahr vorhergesagten Zuwachsraten
stehen in den Sternen und hängen davon ab, ob die Regierung in diesem
Jahr endlich auf einen verlässlichen Kurs zurückfindet. Dabei würde
es sich allerdings lohnen, die Statistiken etwas genauer anzusehen,
denn sie enthalten durchaus so etwas wie einen Fingerzeig: Nahezu
alle Länder Europas, die in den Vorjahren unter den Rettungsschirm
geflüchtet sind und mit Gemeinschaftsmitteln aufgepäppelt wurden,
können nun auf erträgliche Zuwachsraten hoffen. Irland, Spanien,
sogar Portugal und Zypern stehen wieder im Wind. Die Slowakei, die
man schon abgeschrieben hatte, verzeichnet ein Plus von drei Prozent.
Eine Rosskur staatlicher Reformen, der Umbau der Verwaltung und des
Arbeitsmarktes - all das zahlt sich nun aus. Und selbst das Baltikum,
das eine vergleichbare Krise aus eigener Kraft überwunden hat, gehört
heute zu den Regionen der Gemeinschaft, in denen Wachstum generiert
wird. Athen könnte, wenn es denn wollte, genügend Lehrbeispiele
finden, die deutlich machen, dass sich der harte Weg lohnt.
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