(ots) - Es ist kein Wunder, dass den Finanzministern der
Eurogruppe langsam die Lust vergeht, im Zweiwochentakt nach Brüssel
zu reisen, um dort wieder und wieder über dasselbe Thema zu
verhandeln, ohne dass neue Fakten auf dem Tisch liegen. Von den
beiden neuen Athener Unterhändlern erwartete man - endlich - eine
konkrete Reformliste. Denn die Zeit drängt, will man einen Ausstieg
der Hellenen aus der Gemeinschaft vermeiden. Doch die griechische
Regierung spielt offenbar immer noch auf Zeit. Wenn Ministerpräsident
Alexis Tsipras aber darauf hofft, seine Geldgeber doch noch
weichzukochen, dürfte er eine herbe Enttäuschung erleben. Denn nicht
nur die Europäer müssen weiteren Hilfsgeldern für Griechenland
zustimmen, sondern auch der Internationale Währungsfonds. Der ist
allerdings ebenso wenig bereit, auf notwendige Strukturreformen zu
verzichten. Die Geduld der Institutionen ist längst überstrapaziert.
Während Athen wieder und wieder die eigentlich letzte Chance
verspielt, weil es auf ein besseres Angebot hofft, wird die Situation
immer schlimmer. Gleichzeitig schwinden die Chancen auf einen
Aufschwung, dessen Anfänge die neue Regierung seit Januar nicht nur
zunichte gemacht, sondern beinahe ins Gegenteil gekehrt hat.
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