(ots) - BaFin-Präsident Felix Hufeld sieht Handlungsbedarf
bei der Regulierung von Schattenbanken. Stephan Götzl, Präsident des
Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), begrüßt das. "Der
BaFin-Präsident legt den Finger in die Wunde", stellt Götzl fest,
"denn das Regulierungsgefälle zwischen Kreditinstituten und
Schattenbanken ist in den letzten Jahren größer geworden. Immer mehr
Geschäft wird aus dem regulierten in den allenfalls lax
beaufsichtigten Schattensektor verlagert." Das berge zunehmend
Gefahren für Kreditnehmer, Investoren und die Finanzmarktstabilität.
Nach aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds
vergeben Schattenbanken in Europa bereits jeden vierten Kredit - mit
steigender Tendenz. In den USA finanzieren sie sogar die Hälfte des
Kreditvolumens. "Der Handlungsbedarf ist mittlerweile eklatant",
betont der bayerische Genossenschaftspräsident. "Zu viele
Schattenbanken agieren unterhalb des Radars der Aufsicht. Die
Behörden haben noch nicht einmal eine verlässliche Datenbasis, um die
Risiken des Sektors präzise einzuschätzen." Es sei dringend geboten,
die dunklen Ecken des Finanzsystems auszuleuchten.
Götzl bedauert allerdings, dass die Politik hierbei kaum
vorankommt. "Der BaFin sind als Behörde die Hände gebunden. Sie kann
nur umsetzen, was auf politischer Ebene zuvor beschlossen wurde.
Leider gleicht dieses Arbeitsgebiet bisweilen einer politischen
Schlafbaustelle." Der GVB-Präsident appelliert deshalb an die
Entscheider in Berlin und Brüssel, klare und stimmige Regeln für die
Aktivitäten von Schattenbanken zu schaffen. Das Regulierungsgefälle
zwischen Banken und Schattenbanken müsse eingeebnet werden. Götzl
stellt klar: "Eine echte Allfinanzaufsicht ist die BaFin erst dann,
wenn sie alle Akteure, Produkte und Märkte in Deutschland angemessen
überwacht. Es ist Aufgabe der Politik, ihr das zu ermöglichen."
Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vereint unter seinem
Dach 1.294 genossenschaftliche Unternehmen. Dazu zählen 281
Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.013 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt 53.000 Beschäftigten und 2,9
Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen Genossenschaften
eine der größten mittelständischen Wirtschaftsorganisationen im
Freistaat. (Stand 01.01.2015)
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