PresseKat - Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Geschichte Chef der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherr

Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Geschichte

Chef der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Rainer Wagner, stolpert über brisantes Video und tritt zurück

ID: 1212902

(ots) - Der langjährige Vorsitzende der Union der
Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner,
ist Ende April anders als behauptet nicht aus gesundheitlichen
Gründen zurückgetreten, sondern weil ihn interne Kritiker wegen eines
antiislamischen, antiamerikanischen, homophoben und antisemitischen
Vortrags unter Druck gesetzt hatten. Das berichtet die in Halle
erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag-Ausgabe). Demnach hielt
Wagner, der als evangelikaler Prediger arbeitet, am 27. August 2006
in Ungarn ein Referat vor einer christlichen Gemeinde, das Ende 2014
bei Youtube veröffentlicht wurde. Darin moniert er, dass es in
Deutschland 2400 Moscheen gebe, in denen "islamischer Götzendienst
betrieben" werde. Zwar behaupteten Muslime, sie verträten, "eine
friedliche Religion". Doch es sei "nicht wahr, dass der Islam
friedlich ist". Vielmehr hätten alle Terroranschläge und Kriege mit
dem Islam zu tun. "Die Moslems lügen", sagte Wagner wörtlich. "Islam
heißt Unterwerfung." Mohammed sei "ein elender Mörder und Lügner
gewesen" und "der Gott der Mohammedaner ist der Teufel". Ohnehin
herrsche der Anti-Christ "in allen, die Jesus nicht als Herrn
anerkennen". Später richtete sich der 63-Jährige gegen die USA, wo
"eine primitive Form der Kultur" herrsche. "In Amerika essen sie
Hamburger und solchen Fraß" und machten aus Tomaten Ketchup. Gegen
Ende geht es um Israel. "Israel ist das auserwählte Volk", betonte
Wagner. Er fügte aber hinzu: "So lange es Jesus nicht hat, ist es
sehr blind." Man sehe dies daran, dass die Stadtverwaltung von
Jerusalem eine Homosexuellen-Parade erlaube. "Es deutet einiges
daraufhin, dass die israelische Regierung mit dem Anti-Christen ein
Bündnis eingeht." Auf dem Onlineportal "Hohenecker Bote" der
Vereinigung 17. Juni 1953 e.V. hieß es darauf hin, der in Neustadt




(Rheinland-Pfalz) lebende Wagner sei der "Ayatollah aus Neustadt",
"der nicht nur Juden als Knechte Satans bezeichnet, sondern rundum
auch den Islam als Religion verleumdet". Deshalb wird die Frage
aufgeworfen, ob jemand, der sich so äußere, öffentliche Ämter
bekleiden dürfe. Hier seien "die Grenzen der Zumutbarkeit erreicht".
Wagner verwies gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung" darauf, dass
sein Vortrag "damals noch nicht so politisch unkorrekt da stand, wie
er heute erscheint". 2006 hätten viele Politiker im Islam eine Gefahr
gesehen. Der ehemalige UOKG-Vorsitzende beklagte zudem, dass der
Vorsitzende der Vereinigung 17. Juni 1953 e.V., Carl-Wolfgang
Holzapfel, Druck auf ihn ausübe. Dem habe seine Gesundheit nicht mehr
standgehalten. Wagner, der seit 2007 amtierte und zuletzt auch der
Experten-Kommission des Bundestages zur Zukunft der
Stasi-Unterlagenbehörde angehörte, hatte am 23. April seinen
Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen erklärt. Auch den Sitz in der
Experten-Kommission legte er nieder. Ihn hat in der vorigen Woche die
einstige Stasi-Landesbeauftragte Thüringens, Hildigund Neubert (CDU),
übernommen. Nach Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" war
Wagner bis hinauf in Regierungskreise aufgefordert worden, sich
zurückzuziehen.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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Datum: 18.05.2015 - 02:00 Uhr
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