(ots) - Nach ihrer Wahlschlappe in Bremen rutscht die SPD
bundesweit um einen weiteren Prozentpunkt ab und kommt im
stern-RTL-Wahltrend nur noch auf 22 Prozent. Auch die Unionsparteien
CDU/CSU büßen im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt ein - 40 Prozent
ist ihr bislang schlechtester Wert in diesem Jahr. Die Grünen
verlieren nach ihrem relativ schwachen Abschneiden bei der Bremer
Bürgerschaftswahl ebenfalls einen Punkt ein und liegen jetzt bei 11
Prozent. Die Linke bleibt bei 9 Prozent, die AfD bei 5 Prozent.
Gleich um zwei Punkte klettert dagegen die FDP auf 6 Prozent. Auf die
sonstigen kleinen Parteien entfallen 7 Prozent. Der Anteil der
Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 28 Prozent.
Bei der Kanzlerpräferenz - wenn also die Spitze des Kanzleramts
direkt gewählt werden könnte - muss Angela Merkel im Vergleich zur
vergangenen Woche nochmals auf einen Prozentpunkt verzichten, während
der Präferenzwert von SPD-Chef Sigmar Gabriel um einen Punkt steigt.
Mit 56 Prozent liegt die Kanzlerin aber weiterhin klar mit 42
Prozentpunkten vor Gabriel mit 14 Prozent. Für keinen der beiden
würden immer noch 30 Prozent der Befragten stimmen, darunter 29
Prozent der SPD-Anhänger. Vor allem bei denen verliert Merkel an
Zustimmung - nur noch 33 Prozent von ihnen, fünf Punkte weniger als
in der Vorwoche, würden sich für sie entscheiden. Doch von Merkels
Sympathieverlust kann Gabriel nicht profitieren - von den
SPD-Sympathisanten will ihn nach wie vor nur eine Minderheit (38
Prozent) als Kanzler.
"Nach ihrem Einzug in die Bürgerschaften von Hamburg und Bremen
ist die FDP für ihre Kernklientel, den Mittelstand, wieder
attraktiver geworden", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner. Ihr
Präferenzwert steigt deshalb auch bundesweit um zwei Punkte auf 6
Prozent - "zum Teil durch Zuwanderer von der Union, die von der
Politik der Großen Koalition enttäuscht sind". Um sich aber dauerhaft
zu stabilisieren, müsse die FDP nun nachhaltig Substanz gewinnen, so
Güllner, "beispielsweise im Kampf gegen den staatlichen
Regulierungswahn, der dem Mittelstand immer mehr den Atem nimmt".
Würde jetzt der Bundestag neu gewählt, könnte es durchaus zu einer
Neuauflage der schwarz-gelben Koalition kommen. Denn die Union und
die FDP wären mit 46 Prozent stärker als das "linke" Wählerlager aus
SPD, Grünen und Linkspartei, die es zusammen nur auf 42 Prozent
brächten. Eine Koalition von Union und FDP wäre aber nur möglich,
wenn die AfD am Einzug in den Bundestag scheitern würde. Käme die AfD
über die Fünf-Prozent-Hürde, hätte nur eine erneute Große Koalition
oder ein Bündnis aus CDU/CSU und Grünen eine regierungsfähige
Mehrheit.
Datenbasis Wahltrend: Das Forsa-Institut befragte vom 11. bis 15.
Mai 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL
2003 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
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