neues deutschland: AdK-Präsident Staeck: "Mein Nachfolger sollte ein Gespür dafür haben, wie Politik funktioniert"
(ots) - Am 30. Mai wählen die Mitglieder der Berliner
Akademie der Künste (AdK) einen neuen Präsidenten. Der seit 2006
amtierende Grafiker und Satiriker Klaus Staeck scheidet dann aus dem
Amt. Im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Samstag)
antwortet Staeck auf die Frage, welche Voraussetzungen sein
Nachfolger mitbringen müsse: "Die Liebe zur Kunst, ein Gespür dafür,
wie Politik funktioniert. Sie oder er sollte die Möglichkeit nutzen,
die dieser wunderbare öffentliche Raum Akademie der Künste bietet."
Gleichzeitig erinnert Staeck an das Privileg, über eine solche
staatlich geförderte Institution zu verfügen: "Die Steuerzahler haben
ein gewisses Recht darauf, etwas zurückzubekommen."
Auch zum derzeitigen Streit um das geplante Freihandelsabkommen
TTIP äußert sich Staeck. Umstritten sei vor allem "das Wesen unserer
Kulturförderung, so wie sie sich bewährt hat und auch für den Erhalt
der Demokratie wichtig ist". Die öffentliche Finanzierung von Kultur
müsse gegen einen rein privatwirtschaftlichen Kunstbegriff verteidigt
werden. Die im TTIP-Abkommen vorgesehenen privaten Schiedsgerichte
"wären ein Unterlaufen unserer ordentlichen Gerichtsbarkeit, auf der
unser Rechtsstaat, unsere Demokratie beruht."
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Datum: 22.05.2015 - 14:02 Uhr
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