(ots) - Die FDP klettert im stern-RTL-Wahltrend nochmals
um einen Prozentpunkt auf jetzt 7 Prozent - diesen Präferenzwert
hatten die Freien Demokraten zuletzt vor fünf Jahren im Juni 2010
erreicht. Der Zuwachs der FDP geht zu Lasten der Unionsparteien
CDU/CSU, die zum ersten Mal seit Juni 2014 wieder unter die
40-Prozent-Marke auf 39 Prozent fallen. Die SPD kann sich im
Vergleich zur Vorwoche wieder leicht auf 23 Prozent verbessern. Die
Grünen behaupten 11 Prozent, die Linke verharrt bei 9 Prozent. Auf 4
Prozent rutscht dagegen die zerstrittene AfD ab. Auf die sonstigen
kleinen Parteien entfallen 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und
Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.
"Vom Rückgang der AfD profitiert die FDP, wie oft behauptet,
nicht", sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, "denn von den derzeitigen
FDP-Sympathisanten haben bei der Bundestagswahl 2013 nur drei Prozent
die AfD gewählt, 37 Prozent von ihnen aber sind von der Union zur FDP
zurückgewandert." Weil nun SPD, Grüne und Linke zusammen nur auf 43
Prozent kommen, CDU/CSU und FDP dagegen auf 46 Prozent, hätte
aufgrund der aktuellen Stimmungslage ein schwarz-gelbes Bündnis eine
regierungsfähige Mehrheit. Die AfD würde den Einzug in den Bundestag
verfehlen.
Bei der Kanzlerpräferenz - wenn also die Spitze des Kanzleramts
direkt gewählt werden könnte - liegt Angela Merkel mit 56 Prozent
immer noch klar mit 41 Prozentpunkten vor Sigmar Gabriel mit 15
Prozent. Während Merkels Rückhalt bei den Anhängern der Union mit 91
Prozent unverändert hoch ist, würde sich nach wie vor nur eine
Minderheit von 43 Prozent der SPD-Anhänger für Gabriel entscheiden.
"Denn der von den Sozialdemokraten vom Zaun gebrochene
Koalitionsstreit über das weitere Vorgehen in der Geheimdienstaffäre
um BND und NSA erweist sich als Rohrkrepierer", sagt Forsa-Chef
Güllner. Auch politische Kompetenz - wer also mit den Problemen im
Land am besten fertig wird - trauen der SPD weiterhin nur zehn
Prozent der Wahlberechtigten zu, unter ihnen lediglich 36 Prozent der
eigenen Anhänger. "Dem unpopulären SPD-Chef Sigmar Gabriel", so
Güllner, "gelingt es einfach nicht, seiner Partei wieder zu besserem
Ansehen zu verhelfen und damit Vertrauen zurückzugewinnen."
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 18. bis 22. Mai 2015
im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2503
repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine
computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die
statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.
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