(ots) - Klappern gehört zum Handwerk. Das gilt insbesondere
für Journalisten, die im Vorfeld von linken Großveranstaltungen gerne
die Gefahr vom »Schwarzen Block« beschwören. Etwa am Donnerstag, als
40 000 Menschen durch München zogen, um ihren Unmut über die
Politik der postdemokratischen G7-Einheitsfront auf die Straße zu
tragen. Überschlugen sich die Medien im Vorfeld noch mit düsteren
Prognosen, entpuppte sich der erste Demonstrationszug als ebenso bunt
wie friedlich. Das war den Kollegen von der klappernden Zunft leider
keine ausführliche Berichterstattung wert. Brennende Autos haben
einen größeren Nachrichtenwert als gewaltloser Protest. So bestätigt
man jene radikalen Gruppen, die meinen, ohne inszenierte Krawalle
erhielten die Anliegen der Demonstranten keine Medienöffentlichkeit.
Zum journalistischen Handwerk gehört nicht nur das Klappern, sondern
auch das Recherchieren. Hätte man sich die Mühe gemacht, wäre schnell
rausgekommen, dass im europäischen Ausland kaum für den G7-Protest
mobilisiert wurde. Somit fehlen dem »Schwarzen Block« voraussichtlich
seine größten Aktivposten aus Italien. Wobei diese auch manchmal aus
den Reihen der Polizei kommen. Wie bei den friedlichen Blockaden rund
um Heiligendamm 2007, wo Beamte in Zivil erfolglos versuchten,
Demonstranten zu Steinwürfen auf ihre Kollegen zu ermuntern. Leider
war das kaum einer Zeitung eine Schlagzeile wert.
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