(ots) - Das Ziel, die Erderwärmung gegenüber der
vorindustriellen Zeit auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, geistert
schon lange durch den Zirkus der Klimadiplomatie. Beim UN-Gipfel 2009
in Kopenhagen wurde es zum offiziellen Ziel der Weltgemeinschaft
erklärt. Wenn die G7-Chefs auf ihrem Gipfel in Elmau das
Zwei-Grad-Ziel erneuern, fragt man sich schon: Was soll das? Es ist
die Fortsetzung der Politik des geduldigen Papiers beim Klimaschutz.
Seit 2009 sind die globalen Treibhausgasemissionen auf immer neue
Rekordniveaus gestiegen. Dabei hätten sie schon längst deutlich
sinken müssen, wenn man es ernst meinen würde mit dem Zwei-Grad-Ziel.
Laut den Experten des Weltklimarates steuern wir auf eine
Erderwärmung um vier Grad zu - mit entsprechend katastrophalen Folgen
vor allem für arme Tropenländer. Kritischere Wissenschaftler meinen
sogar, dass plus 1,5 Grad das absolute Maximum sein dürfe. Taten
statt Floskeln - so lautet das Gebot der Stunde. In wenigen Monaten
soll ein neuer Weltklimavertrag fertig sein und die bisherigen
CO2-Senkungsziele der Staaten reichen bei Weitem nicht einmal aus, um
das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten. Gerade die G7-Industrieländer als
Hauptverursacher des Klimawandels sind hier gefragt. Doch
Gipfelerklärungen, die lediglich an Verabredetes erinnern, sich nur
verbal zu den Erneuerbaren bekennen und die Notwendigkeit der
Armutsbekämpfung ausblenden, sind ein zu schwaches Signal.
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