(ots) - Es mag ein Zufall sein oder Absicht der
Wahlkampfteams. Ein Symbol ist die zeitliche Nähe der ersten großen
Rede Hillary Clintons in New York und dem Wahlkampfauftakt Jeb Bushs
in Miami allemal. Hebt es doch die realistische Möglichkeit eines
Aufeinandertreffens der beiden einflussreichsten Polit-Dynastien der
USA bei den Präsidentschaftswahlen 2016 ins Bewusstsein. Für viele
Amerikaner ist diese Perspektive eine beklemmende Vorstellung. Dass
in einem Land mit 319 Millionen Einwohnern das Rennen um die Macht
auf den Wettstreit zweier Familien hinausläuft, steht im ironischen
Gegensatz zur Gründungsgeschichte der Nation. Während in Europa
politische Erbhöfe heute weitgehend der Vergangenheit angehören,
kehren sie in den den USA wegen der zunehmend plutokratischen
Strukturen wieder zurück. Obwohl mehr als zwei von drei Amerikanern
in Umfragen ihre Abneigung gegen ein Rennen der beiden
Familien-Dynastien zu Protokoll geben, spricht einiges für ein
Aufeinandertreffen. Ein Widerspruch, der sich mit dem Öffnen der
Geldschleusen im Wahlkampf durch das Verfassungsgericht erklären
lässt. Erst recht in einem Präsidentschafts-Wahlkampf der dieses Mal
rund zwei Milliarden US-Dollar kosten dürfte. Die spannende Frage
bleibt, ob es in der besten Demokratie der Welt, die sich mit Geld
kaufen lässt, noch einen Raum für Herausforderer gibt. Andernfalls
läuft 2016 in den USA alles auf einen "Clash der Clans" hinaus.
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