(ots) - Politiker der Linkspartei fordern einen zentralen
Gedenkort für die 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die im
Zweiten Weltkrieg in die Hände der Deutschen Wehrmacht fielen und von
denen 3,3 Millionen in den Arbeits- und Vernichtungslagern des
NS-Regimes ums Leben kamen. Der Vizefraktionschef im Bundestag, Jan
Korte, und die innenpolitische Sprecherin Ulla Jelpke sprachen sich
gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Freitagausgabe) für eine Mahn- und Gedenkstätte in
Berlin aus. Ãœber Jahrzehnte sei die Opfergruppe der sowjetischen
Kriegsgefangenen ignoriert worden, so Korte. Ihre Anerkennung sei
besonders dringlich, weil sie vielfach auch in der eigenen Heimat
keine Rehabilitierung erfahren habe.
Mit der Entscheidung der Bundesregierung, zehn Millionen Euro zur
Entschädigung der noch lebenden Kriegsgefangenen in den Haushalt
einzustellen, sei ein Anfang getan. Darüber hinaus komme es jedoch
auf eine begleitende Geste des Bundestages an, um das Bedauern
Deutschlands für das schwere Leid der Betroffenen deutlich zu machen
und als NS-Unrecht anzuerkennen.
Auf die Brüskierung vieler ehemaliger Kriegsgefangener macht Ulla
Jelpke aufmerksam, deren Entschädigungsanträge bei der Entschädigung
von ehemaligen Zwangsarbeitern des NS-Regimes abgelehnt worden waren.
Umso mehr komme es nun auf eine rasche und unbürokratische Ermittlung
der Anspruchsberechtigten und Auszahlung der Entschädigung an.
Jelpke: "Jeden Tag sterben Anspruchsberechtigte." Die Linkspolitiker
äußerten sich am Rande eines Fachgesprächs der Fraktion zum
Vernichtungskrieg der Wehrmacht in Osteuropa.
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