(ots) - Manchem Freund der Lausitzer Braunkohle mag es
nicht gefallen: Mit klaren Worten ruft Papst Franziskus zum Ausstieg
aus den fossilen Brennstoffen auf. Es sei "dringend geboten,
politische Programme zu entwickeln, um in den kommenden Jahren den
Ausstoß von Kohlendioxid und anderen stark verunreinigenden Gasen
drastisch zu reduzieren." Das liest sich wie ein Plädoyer für Sigmar
Gabriels Kohleabgabe - doch man täte der Enzyklika unrecht, würde man
den Text nur durch die deutsche Brille sehen. Es ist vielmehr ein
Weckruf für die Weltgemeinschaft, den der Papst hier abgeliefert hat.
"Niemals haben wir unser gemeinsames Haus so schlecht behandelt und
verletzt wie in den letzten beiden Jahrhunderten", schreibt
Franziskus, und lässt nicht den geringsten Zweifel an der
Ernsthaftigkeit des Problems des Klimawandels und der zu erwartenden
Folgen. Und der Papst wäre nicht der Papst, würde er die ökologischen
Probleme nicht völlig zu Recht mit den sozialen Ungerechtigkeiten in
der Welt verknüpfen. Ihm geht es um Ganzheitlichkeit. Ähnlich wie
schon bei den Flüchtlingen von Lampedusa mahnt der Papst in aller
gebotenen Klarheit himmelschreiende Missstände an. Und es wäre der
Welt zu wünschen, würde auch dieser Weckruf in ähnlicher Stärke
wahrgenommen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik(at)lr-online.de