(ots) - Eine Moschee in Kuwait-Stadt, ein Badestrand im
tunesischen Sousse, eine Industrieanlage im französischen Lyon als
Tatorte. Morde in einem Urlaubsparadies oder Gotteshaus verbreiten
über die blutigen Untaten hinaus Angst und Schrecken. Das mag dem
furchtbaren Kontrast von Besinnung und tödlicher Gewalt geschuldet
sein, auch der nackten Hilfslosigkeit der Opfer. Besonders
erschüttert der Einbruch des Entsetzens in die Beschaulichkeit - des
Krieges in den Frieden. Hass, religiöser Fanatismus, Rache und völlig
irrationale Motive mögen Täter antreiben, polizeiliche Aufrüstung und
flächige Überwachung manche von ihnen stoppen oder hindern. Es geht
aber um mehr als nur irre Einzeltäter, Dschihadisten oder den IS.
Terrorismus selbst kann eben auch aus Gewalt entstehen. Davon gibt es
übergenug. Ganze Regionen - wie der arabische Raum - haben nicht
zuletzt durch militärisches Eingreifen jede Stabilität verloren.
Gescheiterte Staaten bedeuten dann Chaos, können ihre Funktionen
nicht mehr erfüllen. So kämpft dann jeder gegen jeden um Einfluss und
Reichtum. Ganze Völker sinken in Elend und Verzweiflung. Nicht nur
reiche Menschen werden immer reicher, auch reiche Staaten - und die
armen werden immer ärmer. Der Verlust aller Werte, Ausweglosigkeit
und Verzweiflung werden Alltag und haben unabsehbare Folgen.
Terrorismus ist daher nicht nur Wahnsinnstat und fernes Geschehen: Er
ist die Globalisierung des Schreckens.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715