(ots) - Mehr an Einigung war nicht realistisch. Noch am
Sonntag hatte die nunmehrige Ãœbereinkunft der westlichen Staaten mit
Iran - China und Russland hatten nie ein grundsätzliches Problem mit
Teherans Atomprogramm - wesentliche Leerstellen. Die iranischen
Unterhändler versuchten offenbar bis zum letzten Moment alles, was
möglich ist, damit die Sanktionen gegen ihr Land schneller fallen.
Doch sie wussten wohl auch sehr gut, dass sich das Zeitfenster für
ein Abkommen bereits zu schließen beginnt. Dessen Gegner in den USA
machen seit Monaten Front wie nie zuvor in einer außenpolitischen
Angelegenheit gegen einen amtierenden Präsidenten. Und wer immer auf
ihn 2017 folgt: Niemand rechnet damit, dass es jemand sein wird, der
- oder die - stärker für dieses Abkommen eintreten wird. Obama sieht
neben der Kuba-Frage die Entspannung im Verhältnis zu Iran als einen
der Sterne seiner präsidentiellen Bilanz. Aber gerade deshalb werden
seine republikanischen Widersacher alles versuchen, die Sache im
Kongress zu Fall zu bringen. Angefeuert werden sie dabei von einem
wutschnaubenden israelischen Premier, denn Iran, so Netanjahu, sei
nun »im Begriff, an die Atombombe zu gelangen«. Der Falken im
Kongress sind nicht wenige, die auch in dieses Horn stoßen. Im großen
Rest der Welt, alle Europäer eingeschlossen, vertritt man allerdings
die Ansicht, dass das Abkommen genau das Gegenteil bedeutet. Und
damit auch einen Sieg der Vernunft.
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