(ots) - Ob Franz-Peter Tebartz-van Elst, der frühere
Bischof von Limburg, seine Verschwendungssucht in Rom gebeichtet hat,
weiß man nicht. Die Katholiken in seinem früheren Bistum wissen nicht
einmal, ob er wenigstens den materiellen Schaden von knapp vier
Millionen Euro, den er ihnen zugefügt hat, bereut. Das wissen aber
der inzwischen emeritierte Papst Benedikt XVI. und sein Nachfolger
Franziskus. Der eine hat ihn in Limburg durchgesetzt, der andere
entmachtet. Doch damit ist die Sache noch nicht ausgestanden.
Limburgs Katholiken wissen, dass Beichte nichts gilt ohne die
gleichzeitige Bereitschaft, Buße zu tun und, soweit möglich,
Wiedergutmachung zu leisten. Für diejenigen, die sich in Limburg
kirchlicherseits im Sozialbereich engagieren und jeden Euro dreimal
umdrehen, erscheint der Verzicht auf das Bischofsamt als kleine
Strafe für Tebartz-van Elst - zumal er gleichzeitig zum Delegaten
im Päpstlichen Rat für Neuevangelisierung ernannt wurde. Sein
Vertreter im Bistum, der frühere Paderborner Weihbischof Manfred
Grothe, tut gut daran, diese Stimmen zu hören. In Limburg hängen
viele dem Vorvorgänger nach, dem charismatischen Bischof Franz
Kamphaus. Er lebte arm im Priesterseminar. Das bischöfliche Palais
überließ er stattdessen tamilischen Flüchtlingen.
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