(ots) - Der höchste Repräsentant der Bundesrepublik kommt
persönlich: Am heutigen Dienstagabend wird Bundespräsident Joachim
Gauck die Makkabi-Spiele in Berlin, in der Waldbühne, offiziell
eröffnen. Nicht ohne Grund nimmt sich Gauck mitten im Sommer für
diese Veranstaltung Zeit: Die Makkabi-Spiele sind die größte jüdische
Sportveranstaltung Europas - und sie finden zum ersten Mal seit Ende
des Zweiten Weltkriegs in Berlin statt. Und dies in dem Jahr, in dem
wir auch 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen feiern. Was für ein
Symbol. Für Berlin ist die Austragung dieser Spiele mit jüdischen
Sportlern ein Grund zur Freude. Zumal zu den vorangegangenen
Makkabi-Spielen noch nie so viele Sportler angereist sind wie in
diesem Jahr. Weil Berlin ein Ort ist, an dem man gerne sein mag. Weil
Berlin es geschafft hat, sich seiner Geschichte zu stellen, weil die
Stadt die schreckliche Vergangenheit mit Holocaust und Krieg nicht
vergessen, verleugnet oder aus dem Stadtbild verdrängt hat. Wer durch
Berlin geht, stößt überall auf historische Orte, an denen man sich
mit der Naziherrschaft oder mit dem Holocaust auseinandersetzt - von
der Wannseevilla über das Holocaust-Mahnmal bis zum
Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Auch deshalb können
Juden aus aller Welt wieder nach Berlin reisen, deshalb kommen so
viele junge Menschen aus Israel gerne in die deutsche Hauptstadt,
deshalb können die jüdischen Sportler ihre Wettkämpfe an dem Ort
austragen, der von den Nationalsozialisten schon 1936 missbraucht
wurde. Im Olympiastadion geht es in den kommenden Tagen um Erfolge
und Medaillen - sicherlich nicht um Weltrekorde, aber wer selbst
Sport treibt und sich für Wettkämpfe meldet, weiß, wie wichtig
Leistung ist, dass der Sport mehr ist als ein Zeitvertreib. Die
jüdischen Sportler, die leider immer noch unter besonderem
Polizeischutz stehen, werden sich aneinander messen - und hoffentlich
von vielen Berlinern und Touristen im Olympiastadion angefeuert
werden. Sie sind willkommen in der Stadt - nicht nur in diesem Jahr.
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