(ots) - Vor den anstehenden Verhandlungsrunden über ein
neues Klimaabkommen auf EU-Ebene fordert der Klima-Experte bei
Greenpeace, Martin Kaiser, mehr Anstrengungen von allen Beteiligten.
"Wir müssen mehr tun, um den Temperaturanstieg weit unter den
kritischen zwei Grad zu halten", schreibt Kaiser in einem Gastbeitrag
für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland"
(Donnerstagausgabe). Die Ende vergangener Woche in Bonn vorgelegte
neue Version des Verhandlungstexts für das Klimaprotokoll, das Ende
des Jahres in Paris verabschiedet werden soll, sei zwar "ein gut
sortierter Bausatz", aber es fehlen laut Kaiser eine Reihe
wesentlicher Teile: "Wir vermissen den klaren Ausstieg aus den
fossilen Energien bis zum Jahr 2050. Es fehlt die Verpflichtung, die
noch immer viel zu schwachen Klimaziele alle fünf Jahre neu zu
verschärfen. Und es fehlt den Autoren der Mut, die Vision von 100
Prozent Erneuerbaren Energien bis 2050 aufzunehmen." Die EU habe sich
erst im vergangenen Oktober mit ihrem Klima- und Energiepaket
blamiert. Jetzt gelte es beim Treffen der EU-Umweltminister im
September sowie beim EU-Gipfel im Oktober, verloren gegangene
Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und die Beschlüsse des G7-Gipfels in
Elmau in eine EU-Position für die Pariser Verhandlungen zu
überführen. Dort müsse der Verhandlungstext zu einem wasserdichten
Vertragswerk werden, aus dem sich strenge Gesetze und Verordnungen
ableiten lassen. "Es ist Angela Merkels Pflicht, sich für diese
globale Energiewende in der EU und bei den Vereinten Nationen stark
zu machen."
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